Sonntag, 24. März 2019

To keep jou safe. Warum wir leben von Judit Müller

Judit Müller
To keep jou safe.  Warum wir leben
978-3-94735709-3   TB 
A Tree & A Valley    Rez.Ex.

Inhalt 


Aschgrau, fahlgrau, grau-grau. Innerhalb weniger Wochen ist die Welt eine andere geworden. Mit nichts als ein paar Lebensmitteln und einer verzweifelten Hoffnung im Gepäck macht sich die 17-jährige Judy mit ihren beiden jüngeren Geschwistern auf eine Reise durch das von Naturkatastrophen zerstörte Land. Weg von den Beben, weg von dem Schmerz des Vergangenen. Ein Ziel haben sie nicht. Nach einem traumatischen Zwischenfall treffen sie auf den 21- jährigen Raphael, der sich um den jungen Joe kümmert – und die ebenso verloren sind wie sie selbst. Schnell stellt die Gruppe fest, dass sie gemeinsam besser dran sind. Alles, was sie haben, ist ihr bedingungsloser Zusammenhalt, das Versprechen, niemals aufzugeben, und den Beginn einer zarten Liebe in aussichtslosen Zeiten.


Meine Meinung 


Ich liebe gute Dystopien. Und dieses Buch gehört definitiv dazu.

Tod, Gewalt, Hoffnungslosigkeit, Liebe und die Bereitschaft für die zu kämpfen, die einem am Herzen liegen. All das erfährt Judy mit ihren jüngeren Geschwistern am eigenen Leib.Naturkatastrophen haben den größten Teil der Menschheit ausgelöscht. Judy ist mit ihrem Bruder und ihrer Schwester unterwegs. Wohin genau, dass weiß sie selbst noch nicht. Vielleicht ans Meer. Hauptsache weg von dem, was einst ihr Zuhause war. Hauptsache überleben. Unterwegs treffen auf Raphael und Joe. Auch sie beide sind in einer ähnlichen Lage. Darf sie ihnen trauen?

Alles was Judy sich wünscht, ist Sicherheit für ihre Geschwister und sich selbst. So gerne würde einfach die Verantwortung abstreifen, die seit dem Tod ihrer Eltern auf ihr ruht. Man spürt ihre Verzweiflung als Leser sehr genau. Oft ist sie an einem Punkt, an dem sie kurz davor steht, einfach aufzugeben. Doch jedesmal fällt ihr Blick auf ihre Geschwister. Und dann weiß sie, warum sie nicht aufgeben darf.

Die Geschichte bringt den Leser an seine Grenzen. Sie ist so erschreckend realistisch und so gar nicht unwahrscheinlich. Sie spielt nicht in einer entfernten Zukunft, sondern in unserer Zeit. Die Naturgewalten sind über die Erde hinweg gefegt. Nur wenige Menschen haben überlebt. Und wieder einmal stellt man sich hier die Frage, was macht das mit uns Menschen? Die meister werden roh und gewalttätig. Sie denken nur noch an sich und daran zu überleben. Nur wenige haben noch Mitgefühl, oder versuchen anderen zu helfen.
Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken auffordert. Und die zumindest mich am Ende sehr berührt hat. Sie zeigt, dass auch im schlimmste Fall immer noch Hoffnung besteht.